Keine Gasverdichterstation in der Heide!

In Anlehnung an den Namen des Vorhabenträgers, der GASUNIE aus Holland, hat sich unter dem Dach unseres Vereins die Bürgerinitiative „Gas-so-nie“ gegen eine Gasverdichterstation in der Lüneburger Heide gegründet, um den Bau einer solchen Anlage in Brackel zu verhindern. Die Projektleitung hat unser Vereinsmitglied Lorenz Rödiger übernommen.

Die GASUNIE Deutschland Transport Service GmbH mit Sitz in Hannover plant die Errichtung einer Gasverdichterstation auf einem Areal von 11 Hektar bei Brackel in der Nordheide, um Erdgas der Pipeline NEL zu verdichten. Die Transportkapazität soll in der Erwartung erhöht werden, dass die Ostseepipeline Nord Stream 2 die zukünftig benötigten Erdgasmengen für Deutschland und Europa zur Verfügung stellt.

Wir halten die Anlage nicht nur für überflüssig, sondern – im Hinblick auf die Energiewende – auch für kontraproduktiv. Mit dieser Anlage würde wertvolle und endliche Energie verschleudert und Emissionen würden in unvertretbarem Ausmaß freigesetzt (geschätzter Erdgasverbrauch 120 Mio. m³ p.a./Kohlendioxidausstoß (CO2) 230.000 tpa, Kohlenmonoxid (CO) 95 tpa und Stickoxide (NOx) 48 tpa)

Zur Veranschaulichung:
Umgerechnet auf den CO2-Ausstoß von Kraftfahrzeugen würde dies einer täglichen Verkehrsbelastung von 260.000 Fahrzeugen auf der Strecke von Holtorfsloh nach Hanstedt entsprechen (10 km). Mit dem Gasverbrauch könnten jährlich gut 60% aller Haushalte im Landkreis Harburg mit Energie versorgt werden.

Der zusätzliche Methanausstoß wird von der GASUNIE mit 40.000 bis 90.000 m³ p.a. beziffert.

Wenn man die Ziele des Klimagipfels und der Energiewende betrachtet, wirkt das Projekt doch eher anachronistisch.

Unabhängig von den Umweltproblemen widerspricht die Kapazitätserweiterung der NEL für die geplante Ostseepipeline Nord Stream 2 auch den europäischen Interessen. Das Europäische Parlament hat im Oktober 2016 mit einer Resolution den Baustopp von Nord Stream 2 gefordert.

Aufgrund des Widerstandes hat die GASUNIE im November angekündigt, die Anlage auf Elektrobetrieb umzustellen. Damit werden die Emissionen nicht vermieden, sondern nur an einen anderen Ort verlagert – Moorburg wird sich freuen!